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Die Vorteile eines “New Work”-Konzepts – ein Interview mit Benjamin Kümmel von JLL

Benjamin Kümmel ist bei Jones Lang LaSalle (JLL) als Associate Workspace Strategy tätig und Experte für „New Work“. Er vereint das Know-How zu Service Design, Digitaler Transformation und Workplace Experience in seiner Expertise, welche er in zwölf Jahren bei einer internationalen Bank und in einer Workplace Agentur aufbauen konnte. Seine Leidenschaft sind agile Arbeitsmethoden. Im Folgenden erklärt Benjamin Kümmel den innovativen JLL-Ansatz und die Vorteile eines „New Work“- Konzepts, die sich Ihrem Unternehmen dadurch bieten.

 

 

Höll: Was ist das Ziel von New Work?

Kümmel: Das Ziel von New Work ist grundsätzlich, das Arbeiten zu verbessern. Erneuerung birgt viele Verbesserungspotenziale. Zudem wird der Wettbewerb um die besten Köpfe der größte Treiber sein, um das Arbeiten für alle so attraktiv wie möglich zu gestalten.

Höll: Welche Bereiche deckt New Work ab?

Kümmel: Das Konzept von New Work kann man in drei große Säulen unterteilen. Das ist zu einem natürlich der Raum. Dann die Säule Kultur und die Frage, was kann man über den Raum hinaus auch kulturell erreichen. Die dritte Säule ist die Technologie. Man wird sich nicht mehr immer persönlich treffen, der hybride Arbeitsansatz wird mithilfe von Remote Working auch in Zukunft bestehen bleiben. Auch das Thema „PropTech“ wird künftig eine wichtige Rolle spielen.

Höll: Inwiefern profitieren Unternehmen von New Work?

Kümmel: Es geht darum, effizienter zu werden, aber auch vor allem effektiv in der Umsetzung. Dafür braucht man Mitarbeiter, die möglichst motiviert sind. Früher hat man von Work-Life-Balance gesprochen. In Zukunft wird Work-Life-Blending ein Thema - eine Verschmelzung von Lebens- und Arbeitswelt.

Höll: Wie wird sich die Unternehmenskultur verändern?

Kümmel: Ich glaube, kulturell ist es sehr wichtig, dass man von einer Human Experience und Human Centricity spricht. Der Mensch steht im Mittelpunkt und jedes Konzept sollte auch vom objektiven Bedarf her entwickelt werden und dabei idealerweise so viele Bedürfnisse wie möglich abdecken. Ganz essenziell wird auch sein, dass man nicht mehr den Geschäftsführer in Zukunft fragt, was er will, sondern idealerweise die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dann schaut man, wie man sich von beiden Seiten strategisch annähert.

Höll: Hybrides Arbeiten wird also weiter bestehen bleiben?

Kümmel: Ja, der Trend geht zu Multi-Locations. Ich bin der festen Überzeugung, dass Hybrid Working nicht mehr wegzudenken ist. Ich denke, auch Home-Office ist gekommen, um zu bleiben. Firmen werden sich aufgrund steigender Mieten auch Gedanken machen, ob sie ein riesiges Headquarter brauchen, oder einen kleinen Showroom einrichten und für die Mitarbeiter eine größere Fläche mieten.

Höll: Wie ändert sich dadurch die Rolle des Büros?

Kümmel: Die Mitarbeitenden werden zukünftig das Büro als Service Point oder Service Hub sehen. Der Zweck des Büros wird dahin gehen, dass ich mich dort hauptsächlich zum Zusammenarbeiten treffe, für kreative Workshops, für Dinge, die ich nicht allein erledigen kann. Auch um die Büroausstattung zu nutzen, die ich zu Hause nicht habe. Dazu gehört der richtige Schreibtisch, ein riesiger Raum, in dem ich die Wände beschreiben kann, aber auch Drucksysteme. Trotz Digitalisierung sehen wir auch, dass Sachen wieder physisch gemacht werden. In Workshops wird viel geschrieben und Papier genutzt. Einen ausgedruckten Plan kann auch nichts ersetzen.

Höll: Wie wird sich das Büro langfristig verändern?

Kümmel: Ich glaube, dass sich der Zweck des Büros langfristig verändern wird. Man wird in das Büro gehen, um zusammenzuarbeiten oder die vorhandene Ausstattung zu nutzen und nicht, um allein konzentriert zu arbeiten.

Höll: Wie können schon kleinere Unternehmen New Work-Konzepte umsetzen?

Kümmel: Gutes muss nicht viel kosten. Man ist, unabhängig von einer räumlichen Veränderung, immer in der Lage, eine organisatorische Veränderung vorzunehmen. Das kann man in unterschiedlichsten Ausbaustufen machen, wenn man sich an den drei Säulen Raum, Kultur und Technik orientiert. Als kleines Unternehmen wird man nicht an der Technik vorbeikommen. Es ist wichtig herauszufinden, was man tatsächlich braucht und investieren sollte.

Höll: Was lässt sich schon räumlich und kulturell im kleinen Kreis umsetzen?

Kümmel: Räumlich muss eine Anpassung oftmals gar nicht so intensiv sein, um in New Work zu kommen. Man kann auch in einem kleineren Umfeld sehr gut Möblierungslösungen finden, die finanziell tragbar sind. Der größte Stellhebel für die Zukunft für mittlere und kleinere Unternehmen liegt beim Faktor Kultur – wie man das Team aufstellt und an einem Strang zieht und der Unternehmensvision gerecht wird. Da kann jeder unabhängig von der Unternehmensgröße seinen Beitrag zu leisten.